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Holzböden geölt und gewachst, ökologisch behandelt und dazu noch strapazierfähig?

so geht das:

Immer wieder hören wir von Kunden, dass sie mit ihren geölten und gewachsten Böden unzufrieden sind. Oder dass der Boden stark beansprucht wird und deshalb besser lackiert werden solle.

Dem entgegnen wir: gerade solche Flächen ölen und wachsen wir lieber. Und wir sagen Ihnen auch, warum:  

1. das Gerücht von der versiegelten Holzoberfläche   

Holz bewegt sich immer, wenn es Feuchtigkeit aufnimmt oder abgibt. Durch die unterschiedliche Luftfeuchtigkeit im Laufe des Jahres dehnt es sich fortwährend aus oder zieht sich zusammen.  

Dem Holz in diesem Prozess zu folgen, ist bis heute noch keinem Lackhersteller gelungen. Wäre der Lack elastisch genug, hätte er keine Abriebfestigkeit mehr, wir würden förmlich an ihm kleben bleiben. Also muß er hart sein.  

Was passiert?  

Wenn sich das Holz bewegt, gibt es Risse!   Manche „sehr gute“ Lacke schaffen es zwar, die Feuchtigkeitsabgabe zu bremsen, nicht aber die Feuchtigkeitsaufnahme.   Die Feuchtigkeit drückt unter den Lack und es gibt matte bis graue Stellen.    

 

2. die Vorteile richtig geölter Böden  

 

Bei einem stark beanspruchten Holzboden ist man auf Dauer mit der professionell geölten Oberfläche sicher besser bedient. Bei Verwendung der richtigen Produkte (und da gibt es riesige Qualitätsunterschiede!) vereint diese Behandlungsart alle Vorteile:  

robust und benutzerfreundlich:  

Hat man beim geölten Boden einen Schaden, schleift man diese Stelle nach, ölt und wachst sie und gut ist’s. Beim lackierten Boden heißt es dann immer: alles abschleifen und von vorn beginnen.  

pflegeleicht:   

Gewöhnlich genügt einfaches Aufwischen mit klarem Wasser. Bei starker Verschmutzung können Sie Bodenseife verwenden. Seife laugt jedoch das Holz aus, deshalb gilt: nach jedem Mal Wischen mit Seife müssen Sie den Boden mit einem Pflegeöl nachreiben.  

Verwenden Sie für Ihre Holzböden bitte keine Mikrofasertücher. Deren Struktur ist vergleichbar mit einem ganz feinen Schleifpapier! Also: lieber zum klassischen Feudel oder Mopp greifen!    

3. welches Produkt?  

Wir haben in 30 Jahren Berufserfahrung viele ökologische Öle, Hartöle und Wachse getestet. Heute verwende ich praktisch nur noch diejenigen der Firma Leinos, die sich immer wieder am Besten bewährt haben. Wobei es bei der heutigen rasanten Weiterentwicklung auf dem Markt natürlich sein kann, dass es inzwischen auch andere gute Produkte gibt, die wir noch nicht kennen.  

Wir verwenden immer zuerst ein Hartöl (Leinos) und Hartwachsöle oder Wachse nur am Schluss. Das hat folgenden Grund: das Wachs dringt nur in die ganz groben Poren, und lässt dort kein Öl mehr ein. Das gibt einem beim zweiten Durchgang schon das Gefühl, der Boden wäre satt. Dadurch benötigen Sie natürlich erst einmal viel weniger Material. Was Sie jedoch beim Hartwachsöl scheinbar an Geld und Zeit sparen, legen Sie sicher später wieder drauf: nach kurzer Zeit laugt sich das Wachs wieder aus. Das Holz wird stumpf, und Sie könnten ständig nachölen, ohne dass es dadurch wirklich erledigt wäre.   Außerdem betont das Öl in der Mischung die Zeichnung und Kontraste in der Holzmaserung, in der Fachsprache nennen wir das „Öl feuert das Holz an“. Bei Wachs passiert eher das Gegenteil, die Farben werden matter. Das führt dazu, das ein Boden fleckig erscheinen kann. So hätten iwir spätestens nach zwei Jahren einen Kunden, der sagt: nie wieder Öl!    

4. und so wird's gemacht  

Das wichtigste beim Ölen und Wachsen ist, dass das Holz satt mit Öl sein muss. Das erreichen Sie dadurch, dass Sie erst satt einölen und dann, ganz wichtig, nach ca. 20 Minuten das Holz abreiben bzw. die Ölüberstände verreiben, so dass sich der Boden fast wieder trocken anfühlt. Dann, ebenso wichtig, warten Sie einen Tag, damit das eingezogene Öl trocknen kann. Wenn der zweite Ölgang zu schnell erfolgt, trocknet der erste nicht vollständig aus. Dadurch zieht das Öl an den saugenden Stellen immer weiter nach. Das Holz kann auf diese Weise unendlich viel Öl aufnehmen. Wir testeten dies einmal, in dem wir ein 1cm dickes Buchebrett permanent ölten, ohne die Trockenzeiten einzuhalten. Nach vier Tagen tropfte das Öl unten raus! Also: bitte die Trockenzeiten einhalten!   Den Vorgang wiederholen Sie so oft, bis es nach der 20-minütigen Wartezeit keine matte Stelle mehr gibt, wo das Öl weggesaugt wurde. Das kann bei sehr stark saugenden Hölzern (Ahorn, Buche) schon mal 4 bis 5 Durchgänge benötigen. Bei Eiche, Esche etc. ist es mit zwei Mal im Normalfall erledigt.   Nun können Sie ganz dünn ein Hartwachsöl (z.B. Hartöl spezial von Leinos) aufreiben. Nach der Abtrocknung mit einem Tuch polieren.    

Ergebnis: Sie haben einen seidig glänzenden Holzboden, von einer Schönheit, die uns und Sie sicher auch jedes Mal aufs Neue begeistert.